In einer Schleuse kann jedes Schiff durch die Angleichung des Wasserstands mühelos einige Meter angehoben oder abgesenkt werden. Der erste Kanal mit einer Kammerschleuse zwischen dem Ourcq und der Seine stammt von Anfang des 16. Jahrhunderts und ist Leonardo da Vinci zu verdanken. Er war tatsächlich eine unverzichtbare Möglichkeit für die problemlose Bewegung der Schiffe auf Wasserstraßen.
Seither entstanden zahlreiche Schleusen. Allgemein ist ein guter Teamgeist die Grundbedingung für das Durchfahren von Schleusen. Zwar muss der Schleusenwärter nicht beim Antauen Ihres Bootes helfen, tut es in den meisten Fällen jedoch. Wenn Sie ihm beim Öffnen und Schließen der Schleusen helfen, können Sie sich mit der technischen Funktionsweise dieser Werke vertraut machen und dabei dem Schleusenwärter behilflich sein. In der Tat ist gegenseitige Hilfe auf den Kanälen entscheidend. Für einen Schleusengang sind zwischen 15 und 20 Minuten einzurechnen.
Einfache Regeln
Hier einige elementare Regeln zur Beachtung:
- Das Boot nicht in der Schleuse vertäuen, denn beim Absinken des Wasserpegels könnte ein festgebundenes Boot hängenbleiben.
- Nie treibend in die Schleuse einfahren, denn wenn sich die Schiffsschraube nicht dreht, ist kein Manövrieren möglich.
- Springen Sie nie von der Schleuse auf das Dach Ihres Hausbootes. Dies würde ein Risiko sowohl für Sie als auch für das Material darstellen.
- Wickeln Sie nie ein Haltetau um Ihren Arm oder Ihr Handgelenk, dies kann gefährlich sein.
- Versuchen Sie nicht, Stöße mit den Händen oder Füßen abzuhalten, sondern nutzen Sie hierzu den Bootshaken.
- Fragen Sie stets den Schleusenwärter um Erlaubnis, bevor Sie ihm behilflich sind, und befolgen Sie seine Anweisungen.
Das richtige Verhalten in den Schleusen
Beim Schleusengang ist das Einhalten der richtigen Regeln wichtig. Je nach Land gibt es dabei geringe Unterschiede.
- Manche Schleusenwärter werden Sie bitten, den Motor laufen zu lassen, während andere bitten, ihn abzuschalten. Grundsätzlich gilt, dass in Frankreich der Motor laufengelassen und in Deutschland abgestellt wird.
- Denken Sie daran, dem Schleusenwärter Bescheid zu geben, falls Sie zwischen zwei Schleusen rasten möchten, damit er nicht an der nächsten Schleuse auf Sie wartet.
- Beachten Sie, dass Frachtkähne beim Schleusengang absoluten Vorrang haben!
Ein Schiff anheben
Bevor Sie das erste Mal eine Schleuse befahren, sollten Sie Grundlegendes wissen:
- Fahren Sie vorsichtig in die Schleuse ein, nachdem Sie ein Besatzungsmitglied an Land gelassen haben.
- Sobald Sie sich in der Mitte befinden, legen Sie zum Anhalten den Rückwärtsgang ein und werfen dem Besatzungsmitglied an Land von vorn her die Haltetaue zu.
- Das Besatzungsmitglied an Land legt die Haltetaue um die Poller und gibt die Tauenden den Besatzungsmitgliedern an Bord (Taue niemals an der Beting verknoten).
- Der Schleusenwärter öffnet die Schieber der vorderen Tore. Die Taue beim Aufsteigen des Wassers nachziehen, damit das Boot an der Schleusenseite bleibt.
- Sobald der Wassergleichstand erreicht ist, öffnet der Schleusenwärter das obere Tor.
- Wenn die Haltetaue eingezogen sind, starten Sie vorsichtig, um aus der Schleuse herauszufahren.
Ein Schiff absenken
Jetzt wissen Sie, wie man ein Schiff anhebt. Betrachten wir nun, wie man es absenkt.
- Fahren Sie in einem kleinen Gang in die Schleusenkammer ein. Legen Sie in der Mitte der Schleuse den Rückwärtsgang zum Anhalten des Bootes ein. Befestigen Sie das Boot zuerst vorn, dann hinten und achten Sie auf die Verwendung von Fendern.
- Ziehen Sie die Taue nicht fest an, um ein Absenken von 3 bis 4 Metern zu ermöglichen.
- Achten Sie darauf, dass das Boot nicht zu nah an das vordere Tor stößt.
- Der Schleusenwärter öffnet die unteren Tore. Während der Wasserstand sinkt. Lockern Sie die Taue beim Absenken des Bootes ruhig ein wenig.
- Sobald der Gleichstand erreicht ist, erfolgt die Öffnung der unteren Tore und man zieht die Taue wieder ein.
- Holen Sie das Boot von Hand bei und legen Sie langsam ab, sobald die Türen vollständig geöffnet sind.
Nun kennen Sie die Grundlagen für das Heben und Senken in einer Schleuse. Diese Navigationsetappe sollte somit in aller Ruhe erfolgen. Denken Sie daran, dass Ihnen der Schleusenwärter bei der Orientierung behilflich ist, falls Sie beim ersten Mal unsicher sind.
Zudem können Sie vor der Ankunft in einer Schleuse im Kapitänsführer alles nachlesen.
Gute Fahrt!