Mit dem Hausboot auf der Mosel zu fahren schien uns ein ganz besonderes Erlebnis zu sein, schon allein, da mehrere Länder im Spiel sind. Wir zeichneten den Weg des Flusses mit dem Finger auf der Gewässerkarte nach. Der Fluss Mosel entspringt in den Vogesen in Frankreich, genau gesagt am Col de Bussang. Durch die Landschaft Lothringens bahnt sich die Mosel ihren Weg durch Städte wie Épinal, Toul und Metz, die Stadt Nancy wird dabei umrundet. Dann fließt die Mosel in Richtung Norden, sie verlässt Frankreich und bildet den Grenzfluss zwischen Deutschland und dem Nachbarland Luxembourg. Weiter geht’s nach Trier und schlingernd durch Weinberge und an steil abfallenden Hängen vorbei. Ja, mit dem Hausboot auf der Mosel zu fahren wäre tatsächlich die ideale Kulisse für unseren nächsten Hausboot Urlaub. Doch ganz sicher sind wir uns nicht: Darf man mit dem Hausboot auf der Mosel fahren? Und wenn ja, kann man das Hausboot für die Mosel führerscheinfrei mieten? Was gibt es zu wissen und zu beachten?
Ein Hausboot mieten auf der Mosel: ohne Führerschein geht’s nicht
Wir erfahren schnell die Antwort. Bis Saarbrücken auf der Saar kommt man ohne Führerschein, kann sein Hausboot im Elsass also führerscheinfrei steuern. Die Saar ist der längste Nebenfluss der Mosel und führt hinter Saarbrücken in führerscheinpflichtiges Gebiet. Um die ganze „Sauerkrauttour“ machen zu können, benötigt man für die Mosel einen Sportbootführerschein Binnen. Ok, das Hausboot mieten auf der Mosel ohne Führerschein geht also nicht. Wir drei sehen uns an. Das soll unserem Reiseplan doch nicht im Wege stehen. Nachdem wir ein wenig umdisponiert und dafür einen Kapitänswechsel vorgenommen haben, sind die Formalitäten erfüllt. Der Plan für den Hausbooturlaub steht damit: Wir übernehmen das Hausboot in Frankreich, dann geht es nach Deutschland und angrenzend an Luxembourg fahren wir das Hausboot auf der Mosel zurück.
In Lutzelbourg, am Locaboat Hafen, übernehmen wir die Pénichette 1180 Flying Bridge. Diese haben wir uns ausgesucht, damit alle drei Besatzungsmitglieder ihr Maß an Privatsphäre haben. Den Mietpreis und die Kosten für den Treibstoff teilen wir durch drei. Und so kann sich jeder von uns über eine Doppelkabine mit eigenem Bad freuen. Schließlich wollen wir vier Wochen auf dem Boot als Freunde verbringen, haben etwas mehr an Gepäck dabei – und wollen als Freunde auch wieder unversehrt von Bord gehen. Dazu gehört erfahrungsgemäß ein wenig mehr Raum und Platz für jeden einzelnen. Und aus diesem Grund ist die Pénichette Typ 1180FB von Locaboat mit ihren drei Kabinen ideal für uns. Zumal dieses Hausboot von innen und von außen gesteuert werden kann und neben der guten Aufteilung der Kabinen auch noch einen anderen Vorteil hat: eine effiziente Ölheizung. Die Nächte können schon mal frischer werden, das haben wir in Erinnerung.
Mit Hausboot mieten auf der Mosel: So weit waren wir zuvor nie gefahren
Den Hafen Lutzelbourg kennen wir bereits. Klein, entspannt, freundlich, gut mit dem PKW zu erreichen, praktisches Parken. Nun kann es losgehen. Der erste Teil der Reise ist uns nicht neu. Das Schiffshebewerk in Arzviller bringt uns nach Gondrexange und dann in den Saar-Kohlen-Kanal. Wir fahren diese Strecke ohne große Unterbrechungen. Ein kurzer Stopp in Sarralbe und dann erreichen wir auch schon die Stadt Saarbrücken. Jetzt wird es so richtig spannend. Wir kommen mit dem Hausboot der Mosel näher und ohne Führerschein geht’s ab hier nicht mehr. So weit waren wir zuvor nie gefahren.
Über Saarlouis und Merzig erreichen wir einen der Höhepunkte, für den wir mehr Zeit eingeplant haben: die Saarschleife. Da man vom Hausboot aus die krasse Wendung des Flusses wahrnimmt, jedoch den Überblick nicht hat, ist klar, dass wir hier festmachen und uns das Ganze von oben ansehen. Ein Foto müssen wir auch unbedingt mit nach Hause bringen, das erwartet man von uns. Also steigen wir auf den Aussichtspunkt Cloef und wandern anschließend noch ein bisschen um die Saarschleife. Herrlich. Doch so schön der Anblick ist, irgendwann müssen wir uns lösen, es gibt noch vieles zu sehen und die Tour wird für uns sicher noch einiges bereithalten an Überraschungen und Eindrücken. Wir fahren also weiter, erreichen Konz und damit auch endlich mit unserem Hausboot die Mosel . Die „Sauerkrauttour“ benötigt drei Wochen. Wir haben ja aber extra vier Wochen für das Unternehmen Hausboot an der Mosel mieten eingeplant. Denn unbedingt wollen wir der Mosel in nördliche Richtung folgen und zumindest Trier und die Porta Nigra besichtigen. Was uns gelingt. Letztlich kommen wir sogar etwas weiter.
Lohnt sich das Hausboot auf der Mosel mieten?
Absolut. Ein Hausboot für die Mosel mieten ist atemberaubend. Die Mosel mäandert eindrücklich und man blickt staunend die steilen Hänge hinauf auf die Weinreben. Da man zwar auf der Saar bis Saarbrücken führerscheinfrei fahren kann, das Hausboot fahren auf der Mosel ohne Führerschein jedoch nicht möglich ist, muss mindestens eines der Mannschaftsmitglieder über einen Sportbootführerschein Binnen verfügen. Und dann nichts wie ab mit dem Hausboot auf die Mosel ! Übrigens lohnt es sich, das Hausboot festzumachen und sich auf die Fahrräder zu schwingen. Auf diese Art besichtigten wir Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues. Auf der Höhe von Klüsserath etwa machten wir das Hausboot auf der Mosel fest und sattelten um. Die Kombination aus Hausboot und Fahrrad ist perfekt. Bei Locaboat kann man am Hafen Fahrräder mieten, die sich für gemütliche Touren eignen. Wir als ehemalige Rennradfahrer hatten etwas andere Ansprüche an die Geschwindigkeit und daher unsere eigene Ausrüstung dabei.
Was wir nächstes Mal anders machen würden? Vielleicht das Hausboot mieten auf der Mosel mit Hund einplanen. Gerade entlang der Kanäle in Frankreich, auf den sogenannten Treidelpfaden und an der Saarschleife begegneten uns Vierbeiner. Manch ein Hausboot auf der Mosel hatte ein hechelndes Mannschaftsmitglied an Bord. Ein hübsches Bild, über das wir schmunzeln mussten. Eine Überlegung kam auf: Vielleicht würden wir es nächstes Mal bis nach Koblenz schaffen – und ein Stück auf dem Rhein fahren? Das Hausboot mieten auf Rhein und Mosel kombinieren und neues Fahrwasser entdecken hätte sicherlich seinen Reiz. Aber das nur als Idee für eine nächste Tour. Nun hatten wir erst einmal Eindrücke einer immerhin fast 500 Kilometer umfassenden Hausbootfahrt gesammelt. Das Hausboot auf Mosel , Saar, Rhein-Marne-Kanal und Saarkanal mieten hatte uns beileibe nicht enttäuscht und es blieb eigentlich nur noch eines: Sich das Elsässer Nationalgericht „Choucroute“, Sauerkraut, an diesem letzten Abend in der Bordküche der Pénichette 1180 zuzubereiten -und mit einem guten Schluck Rotwein von der Mosel zu Gemüte zu führen.