Ein Heimathafen auf Zeit in Saint-Léger-sur-Dheune im südlichen Burgund – «chez Locaboat»
Die erste Nacht auf dem Boot
Vieles haben wir von zu Hause mitgebracht. Und auch, wenn das Essen in Frankreich von so angenehmer Qualität und Frische ist, war dies eine gute Idee. Denn gerade für einen kurzen Aufenthalt möchte man nicht alles vor Ort heranschaffen müssen. Die Getränke, nach denen es einen dürstet, die Gewürze und Zutaten zum Kochen.
Diese ersten Vorräte im Folgenden mit regionalen Produkten zu spicken, ist jedoch prima. Und so führt uns einer der ersten Wege, nach Bezug des Bootes, in den örtlichen Supermarkt. Im Fall von Saint-Léger-sur-Dheune sind es 8 Gehminuten; von der Basis aus über die Brücke, die über den Canal du Centre führt, und dann noch ein bisschen weiter die Straße hoch. Dort wartet der Bi1, man bekommt alles.
Haushaltsgegenstände und Kleidung, die feinen Weine Burgunder, Fisch und Käse, Obst und Gemüse – alles was das Herz eines Besuchers und Hausbooturlaubers begehrt. Und so wird unser angedachtes Reisgericht mit roter Paprika und Tomaten, mit kühlen Drinks und Erdbeeren verfeinert. Wir nehmen es auf der Flying Bridge ein, die Musik aus dem CD-Player unterstreicht die gemütliche Atmosphäre.
Wir sehen dem Angler zu, der den ein oder anderen Fisch aus dem Wasser holt, dem Fischreiher, der sich wie ein Fallschirm hinab ins Wasser senkt, um sich seinen Anteil der Beute zu holen. Tatsächlich wird es nach diesem warmen und so sonnigen Tag langsam kühler. Zu kühl, um noch länger oben zu sitzen. Ein paar Mücken werden auch gesichtet, und so beginnen wir die nächste Etappe des Abends im Inneren.
Ein kleines Gesellschaftsspiel, ein bisschen TV-Sendung, die wir online auf dem Smartphone laufen lassen. Musik und ein bisschen auf dem Laptop tippen. Dann ist es Zeit, sich um die Betten zu kümmern. Auf der Pénichette Evolution heißt das, dass aus den zwei Sofas – in separaten und mit einer Schiebewand abtrennbaren Räumlichkeiten – zwei Doppelbetten werden. Liegeflächen mit kaum Handgriffen.
Das Bettenbeziehen ist schnell durchgeführt, Laken und Bettzeug liegen bereit. Ebenso Handtücher. Und dann verschwindet einer nach dem zweiten im WC-Kabinchen sowie im Dusch-/Waschbeckenbereich gleich gegenüber. Fertig, nun noch in die Waagerechte positionieren und die Nacht beginnen lassen.
Und wie schläft es sich so auf einem Hausboot?
Diese Frage kann ich erst nach 8 Stunden, wie ich mit einem Blick auf die Armbanduhr erfahre, beantworten. Denn ich habe NICHTS mitgenommen. NICHTS gemerkt, gehört und gedacht. Das ist eigentlich Antwort genug. Es schläft sich hervorragend auf einem Hausboot im Hafen von Saint-Léger-sur-Dheune.
Der Morgen auf dem Hausboot
Zumal der nächste Morgen mit dem Gedanken an frische pains au chocolats, eclairs und krosses Baguette „pointue“ (das weniger als 1 € kostet) beginnt. Die Bäckerei „boulangerie“ des Ortes ist direkt um die Ecke. Eine kleine Schlange hat sich vor den Eingang gereiht. Abstand wahrend, sich den Platz und Vortritt lassend. Höflich.
Ein freundlich engagierter und aufmerksamer Verkäufer, die Arme übersät mit Tattoos, der Körper mit Tatkraft im Einsatz, überreicht uns unseren Einkauf und wünscht uns einen schönen Tag. Den haben wir! Die Planung ist voll im Gange, und für die Umsetzung fehlen uns nur noch zwei Fahrräder. Die gibt es an der Basis.
Genau wie Infomaterial, Karten, Ausflugstipps und Ideen. Nun, die stabilen Unisex Fahrräder sind eher für flaches Terrain geeignet. Den Hügel hoch, die 5 Kilometer nach Couches, könnte es vielleicht anstrengend werden? Zudem kann das beeindruckende Schloss erst ab Juni täglich besichtigt werden. Wir entscheiden uns für die Fahrt entlang des Canal du Centre, nach Santenay – famoser Weinort.
Kommentieren Sie diesen Artikel