Seit 10 Jahren schippern Jeanine Guichard und ihr Partner an Bord von Locaboat Penichettes® über die Kanäle Frankreichs. Sie erzählt uns, wie ihr letzter Aufenthalt in Südfrankreich ihnen die Möglichkeit gegeben hat, ihre Region auf andere Weise zu entdecken.
Dieses Jahr werden wir vier kurze Hausbooturlaube unternehmen, vorwiegend in Südfrankreich in der Nähe von Marseille, wo wir wohnen. Am Osterwochenende sind wir vom Ausgangshafen in Lattes, der eineinhalb Stunden von uns entfernt ist, über den Canal du Rhône nach Sète gefahren. Es ist angenehm, ohne stundenlange Autobahnfahrt ein langes Wochenende auf dem Wasser zu verbringen. Denn eine Bootsfahrt in der Nähe ist eine gute Möglichkeit, um die auf dem Boot gewonnene Entspannung möglichst lange bewahren zu können.
Wir haben im Rhythmus von 6 km/h auf unserem Hausboot die Camargue durchquert und rosa Flamingos, Stiere und die ganze wilde Flora und Fauna der Sümpfe und der ländlichen Umgebung bis an die Stadtmauern von Aigues-Mortes beobachten können.
Aber die wirklich große Entdeckung dieses Urlaubs auf dem Canal de Midi war die Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul de Maguelone, die sich auf einer kleinen Insel in der Nähe von Palavas-les-Flots befindet. Um zu ihr zu gelangen, muss man eine Art Steg überqueren. Es passt ins Bild, dass es hier einen Wächter gibt, in gewisser Weise einen Hüter des Paradieses. So gelangt man zu dem massiven, imposanten romanischen Bauwerk aus dem 12. und 13. Jahrhundert, das, flankiert von Rebflächen, mitten in der Lagune thront. Man spürt dort etwas wirklich Spirituelles, die Kraft der Elemente, diese Nähe zwischen Himmel, Wasser und Erde. Außerdem ist die Kathedrale heute Sitz des Verbandes der Compagnons de Maguelone, die eine soziale, aber auch eine kulturelle Mission haben. Bei verschiedenen Klassik-Festivals kann man Konzerte erleben und zahlreiche Malerei- oder Fotografie-Ausstellungen besuchen (www.compagnons-de-maguelone.org). Das Spirituelle und das Künstlerische sind hier eng miteinander verknüpft.
Als nächsten Trip wollen wir wieder den Canal du Midi befahren, dieses Mal mit einem Halt in Narbonne, in der Hoffnung, hier ebenso schöne Entdeckungen zu machen.
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