Die obere Saône – Hausbooturlaub im Naturparadies

Die Saône liegt inmitten einer bezaubernden Flusslandschaft umgeben von unberührter Natur und charmanten Ortschaften. Der obere Abschnitt ab Corre ist geprägt durch Orte, die malerisch und verträumt wirken. Es gibt trotz der attraktiven Landschaft in dieser Region wenig Touristen- zu Unrecht, da die Region sehr viel zu bieten hat. Eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die aufgrund der direkten Lage zum Fluss, nämlich immer in Flussnähe, sehr gut zu Fuß zu erreichen sind. Darunter viele Burgen und Schlösser, die sich malerisch auch oben auf einem Hügel befinden. Die meisten Kirchen stellen bereits von außen gesehen eine eigene Sehenswürdigkeit dar. Sie fallen durch Ihre wunderschön bunten, glasierten Dachziegel auf. Trotz der idyllischen und naturnahen Lage gibt es in den meisten Ortschaften Geschäfte des täglichen Bedarfs. Außerhalb der kleinen Ortschaften erwartet den Hausbooturlauber eine wilde und grüne Flusslandschaft.

 

Das Ufer ist meistens von vielen Böschungen und Bäumen gesäumt. Viele Wildvögel wie Reiher, Enten, Eisvögel und viele weitere Vogelarten haben sich hier niedergelassen.

Das Gewässer ist auch für Angler bestens geeignet. Durch die sehr leichte Strömung ist das Gewässer viel sauberer als in den typisch französischen Kanälen. Hier findet der Hobbyangler einige Fischarten vor. Unter anderem Hecht, Zander, Barsch und Forelle. Die Landwirtschaft oftmals noch ein wichtiger Bestandteil der einheimischen Lebensweise. Am Fluss finden sich oft die berühmten weißen Rinder, die genüsslich in der Sonne liegen und verwundert jedes vorbeischippernde Boot bestaunen.

Die Vergangenheit ist nicht nur an der noch vorherrschenden Landwirtschaft zu erkennen, auch befinden sich in den meisten Ortschaften noch andere Zeugnisse aus vergangenen Zeiten. Oft finden sich steinerne Waschtröge bzw. Waschhäuser in oder in der Nähe von Dörfern. Diese werden immer noch teilweise liebevoll von der Bevölkerung gepflegt. Ab Gray wird der Fluss breiter und es gibt mehr größere Städte und Ortschaften in Ufernähe. Gastronomisch wird der Hausbooturlauber durch die typisch burgundische Küche verwöhnt – also Kulinarik auf höchstem Niveau. Dank der fischreichen Gewässer ist die Küche geprägt von vielen Gerichten mit Fisch als Bestandteil. Das berühmteste Gericht ist eine Suppe aus drei Arten von Süßwasserfisch in Knoblauch und Weißwein. Weitere Spezialitäten sind Würste aller Art sowie natürlich Käse wie Comté, Epoisse und den berühmt und manchmal eher berüchtigten Concouillotte. Ein Käse aus getrockneter und streichfähiger Sauermilch. Den guten burgundischen Wein kann man auch hier in vollen Zügen genießen, selbst wird man in dieser Gegend aber keine Weinberge in Sichweite des Ufers erkennt. Nur oberhalb von Gray gibt es ein kleines Weinbaugebiet. In Richtung der unteren Saone, da wo der Canal du Centre auf die Saône trifft, findet jeder Weinliebhaber auch optisch die typische Burgund Landschaft vor. Hier haben sich auch viele Weingüter angesiedelt. Durch die Wildheit der umliegenden Natur ist das Anlegen nicht immer so einfach wie beispielsweise am Kanal. Aber es gibt überall kleine Anlegestellen, an denen man Rast machen kann und oftmals auch nebendran einen Treidelpfad. Dieser lädt zu einer abwechslungsreichen Fahrradtour ein.

Blick auf Mantoche

Starthafen Scey-sur-Saône – und dann?

Spätestens am Abfahrtshafen stellt sich die Frage, in welche Richtung es nun gehen soll. Hausbootneulingen wird meistens die etwas frequentiertere Route in Richtung Süden empfohlen. Hier kommt man an einigen idyllischen und malerischen Ortschaften vorbei und nimmt gleichzeitig noch den spannenden Tunnel St. Albin, direkt nach dem Hafen in Scey-sur-Saône gelegen, mit. Aber auch eine Fahrt in den Norden lohnt sich allemal! Die Gegend ist ländlicher geprägt, aber auch durchaus eine Reise wert. Flussaufwärts können Sie malerische, kleine Ortschaften entdecken. Einige traditionelle Bauwerke, Schlösser und Burgen lohnen besichtigt zu werden. Alte Traditionen werden hier auch gerne noch gepflegt. Es gibt unter anderem eine traditionelle Stickerei und Glasbläserei.

Allgemein ist es jedem Hausbootfahrer zu empfehlen, vor dem Ablegen einen Grundvorrat an Lebensmitteln einzukaufen. Natürlich am besten entsprechend des regionalen Angebots. Man möchte doch auch gerne die Küche des Burgunds stilecht genießen. Im Ort Scey-sur-Saône gibt es alles für den ersten Bedarf an Bord. Darunter Geschäfte für Lebensmittel, Bäckereien, Metzger und natürlich auch Cafés und Restaurants. Sehenswert sind hier die alten spanischen Häuser und die Kirche Saint Martin. Im Restaurant „Les deux ports“ nahe dem Abfahrtshafen gibt es gutes und preiswertes Essen. In Richtung Norden erreicht man nach ca. 1,45h Fahrt die Ortschaft Port-sur-Saône. Einst ein geschäftiger Hafen, heute eher stiller gelegen. Man kann nur noch an der präsenten Architektur erkennen, dass dieser Hafen einst für die Schifffahrt sehr wichtig war. Neben dem Hafen gibt es einen schönen Park, der zum Verweilen und zur Beobachtung von Rehen einlädt. Im Ortskern selbst findet man die Kirche St. Etienne, das ehemalige Kloster Cluny und eine schöne Brücke, die sich über die gesamte Saône erstreckt. Es folgen auf dem Weg in Richtung Corre drei weitere kleiner Ortschaften. In allen drei ist die Kirche immer einen Besuch wert. In Conflandey gibt es zusätzlich mitten im Fluss auch eine schön gelegene Insel mit einem schönen Schloss in der Mitte. Elegant umschippert der Freizeitkapitän das attraktive Fotomodell. Nach einer gemächlichen und naturnahen Tour, die 1-2 Tage in Anspruch nimmt, wird der Ort Corres erreicht. Hier sollten Sie, wenn Sie eine Weiterfahrt planen die Gelegenheit nutzen und sich noch mit Lebensmitteln eindecken. Danach gibt es nur noch wenige Einkaufsmöglichkeiten.

Ab Corre verlassen Sie die malerische Saône und fahren auf dem Vogesenkanal. Bereits kurz hinter Corre beginnt das Vogesenmassiv. Die Landschaft wird um einiges bergiger als im eher flach geprägten Saône-Tal. Sie fahren nun durch sehr schöne, tief in die Berge eingeschnittene Wälder, an kleinen und friedlichen Ortschaften vorbei, bis der größere Ort Fontenoy-le-Château erreicht wird. Hier auf jeden Fall einen Zwischenstopp einlegen, da es hier sehr viel zu sehen gibt. Beispielsweise den Lombards-Turm, der das letzte Überbleibsel der Befestigungsanlagen aus dem 14. Jahrhundert darstellt. Auf einem Hügel befinden sich die Ruinen des Schlosses, das einst herrschaftlich die Stadt überragte. Im Rathaus finden Sie ein interessantes Stickerei-Museum. Dienstags lockt ein Wochenmarkt mit regionalen Spezialitäten. Im Gegensatz zur Saône gibt es in dem Kanalabschnitt viel mehr Schleusen. Wer Zeit hat und weiterhin auf Entdeckungstour gehen will, der sollte sich eine Fahrt bis zum Ort Bains-les-Bains gönnen. Allein schon deswegen, weil man hier einen waschechten Wellnesstag einlegen kann. Die Heilquellen sind hier auch schon seit der Römerzeit bekannt und werden seitdem wegen der gesundheitsfördernden Wirkung benutzt. Nach oder vor dem Tag im Thermalbad lässt sich auch in dem wunderschön angrenzenden bewaldeten Park entspannen. Vor Ort können für den Rückweg auch gut nochmal die Lebensmittelvorräte aufgestockt werden.

Die Fahrt von Scey-sur-Saône nach Süden in Richtung Auxonne ist etwas lebendiger, aber trotzdem von Ruhe, Natur und kleinen Ortschaften geprägt. Die nächstgelegene Ortschaft nach dem Tunnel St. Albin ist Ray-sur-Saône. Ein kleines Highlight auf der Fahrtstrecke. Die Ortschaft ist das malerische Fotomotiv schlechthin! Über den Häusern und der wunderschönen Kirche mit den bunten, glasierten Dachziegeln ragt ein Schloss aus dem 10. Jahrhundert. Von hier oben haben Sie einen tollen Blick auf das Saône-Tal. Ein schöner Park lädt zum Verweilen ein. Nach ca. 5h Fahrt durch eine idyllische Flusslandschaft erreicht man die Stadt Gray.

Saône, unterwegs in Gray, Brücke Pont de Pierre, Morgenstimmung

Hier gibt es auch einen günstigen Stadthafen zum Anlegen. Die Stadt selbst ist durchaus einen längeren Aufenthalt wert. In der Stadt gibt es viele architektonische Highlights, die am besten bei einem Stadtspaziergang erkundet werden können. Das Rathaus ist auch mit seinen bunten, glasierten Dachziegeln sehr schön anzuschauen. Für Kinder gibt es viele Freizeitaktivitäten außerhalb des Wassers. Beispielsweise Gokart, Reiten und ein Schwimmbad. Außerdem bietet die Stadt einige Einkaufsmöglichkeiten. Die Fahrt führt nun weiter in die schöne mittelalterliche Festungsstadt Auxonne. Berühmtheit gelangte die Stadt durch den Aufenthalt und das Studium Napoleons. Im Schloss gibt es aufgrund dieser berühmten Persönlichkeit auch ein Napoleon-Museum. Sehenswert ist auch die Kirche Notre-Dame und der überdachte Markt. Wer die Zeit hat und noch ein bisschen weiter die Saône flussabwärts erleben möchte, der kann bis Saint-Jean-de-Losne fahren. Von Auxonne sind dies 4,45h Fahrt. Die kleine, aber feine Stadt liegt direkt an der Kreuzung der Saône und dem Canal du Centre. Die sich im Ort befindliche Kirche St. Jean-Bapiste ist im typisch burgundischen Stil mit glasierten Dachziegeln erbaut und verfügt über eine schöne Orgel aus dem 18. Jahrhundert. Auch hier kann sich der Hausbooturlauber gut mit Lebensmitteln für die Rückreise eindecken. Zum Abschluss lohnt sich ein Besuch des Restaurants „Le Sauconna“ mit schönem Blick auf die Saône, bevor die Hausbootfahrt wieder durch die malerische Landschaft des Südburgunds zurück nach Scey-sur-Saône geht.

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