Wussten Sie schon: Der Entwurf des Modells der Pénichette® von Locaboat beruht größtenteils auf dem berühmten Boot, das seit Jahrhunderten auf Binnengewässern unterwegs ist: dem Lastkahn, auf Französisch péniche. Diese schwimmenden „Häuser“ wurden in erster Linie zum Warentransport genutzt. Eine Praxis, die aus dem Mittelalter stammt und eine wechselvolle Vergangenheit erfahren hat. Hier ihre Geschichte.
Blickt man zurück in die Vergangenheit, entdeckt man, dass der Vorläufer des Lastkahns aus dem 17. Jahrhundert stammt. Nach und nach tauchten an Flüssen und Kanälen alle Arten von Booten auf, die sich zum Befahren ruhiger Gewässer eigneten. Diese Boote bestanden aus Holz. Die meisten führten nur eine einzige Fahrt durch, wurden dann demontiert und als Material für Tischlereien oder als Brennholz verkauft. Ihre Formen waren recht rudimentär und sie konnten nur geringe Lasten befördern, um einen zu starken Tiefgang im Wasser zu vermeiden. Ein vielversprechender Fortschritt, der die wirtschaftliche Expansion einer Reihe von Regionen ermöglichte, die nicht an das mit Kutschen befahrbare Wegenetz angeschlossen waren.
Mit Muskelkraft:
Im 18. Jahrhundert wurde der Lastkahn zum Arbeitsplatz von Seeleuten. Die Besatzung bestand im Allgemeinen aus einer ganzen Familie. Alle hatten ihren Anteil an den verschiedenen Aufgaben als Besatzungsmitglied und zur Instandhaltung des Bootes. Die Fahrten waren eine gemeinschaftliche Angelegenheit und wurden einzig durch Muskelkraft bewältigt. Im Allgemeinen gingen die Frauen und Kinder am Ufer entlang und zogen das Boot mithilfe eines Geschirrs.
Unsere Freunde, die Tiere:
Später tauchten „schwimmende Ställe“ auf. Ein Begriff, der sich direkt auf den „Motor“ bezieht, da die Boote nun von Pferden, Eseln oder Maultieren gezogen wurden. Nicht selten verließ die Besatzung das Boot, um die Tiere zu unterstützen. Außerdem boten die Boote den Tieren bei Nacht Schutz.
Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten:
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde nach verschiedenen technischen Fortschritten die bisher benötigte Körperkraft durch kleine Dieselloks ersetzt. Das Prinzip blieb dasselbe, die Kraft war nun jedoch mechanisch. Eine Art Lokomotive, zunächst mit Reifen, später auf Schienen, fuhr das Ufer entlang und zog bei schwierigen Streckenabschnitten bis zu sechs zusammenhängende Lastkähne.
Der Propellermotor ist da:
Während der beiden Weltkriege änderte sich die Nutzung der Lastkähne. Die Armee ließ Kanonenboote bauen, leichte Kriegsschiffe, die auch flache Gewässer befahren konnten. Einige ihrer Lastkähne wurden auch zu schwimmenden Lazaretten umgebaut, die so im Binnenland unterwegs sein konnten, um die Verwundeten zu versorgen. Mit den schweren Verlusten von Booten in dieser Zeit begann das Ende der Holzboote, die von nun an aus Metall gefertigt wurden. Auch eine neue Antriebsart war entstanden: der Propellermotor. Dies war der Beginn der Autonomie für die Schiffsführer, die ihre Boote nun vollkommen frei steuern konnten.
Der natürliche Lauf der Geschichte:
In einer Zeit, in der man sich immer mehr auf den Schutz unseres Planeten besinnt, ist die Schifffahrt mit Lastkähnen eine der besten Möglichkeiten zum Transport großer Warenmengen. Offizielle Schätzungen bestätigen, dass der Lastkahn eineinhalbmal weniger Energie benötigt als der Zug und fünfmal weniger als der Transport auf der Straße. Er ermöglicht es außerdem, die Ladung von 50 Lastwagen und fast ebenso vielen Waggons auf einem einzigen Schiff zu befördern. Der Lastkahn ist darüber hinaus aufgrund der geringen Verkehrsdichte ein besonders sicheres Transportmittel.
Wie lebt es sich heute auf einem Lastkahn? Einige liegen dauerhaft in Städten wie Paris, Berlin, Toulouse, Venedig oder Amsterdam vor Anker. Sie wurden zu Wohnungen, Hotels, Konzertsälen, Ausstellungräumen oder Restaurants umgestaltet. Sie bieten ihren Gästen eine exotische, zugleich urbane und wassernahe Lebensart. Es sind richtige kleine schwimmende Häuser, die teilweise mit Terrassen, Swimmingpool und sogar Dachgärten erstaunlichen Luxus und Design bieten. Andere sind zu Freizeitzwecken auf Flüssen und Wasserläufen unterwegs und ermöglichen jedem das Vergnügen, mit oder ohne Bootsführerschein einmal selbst Kapitän zu spielen, Kurs auf überraschende Ziele zu nehmen und das Reisen aus einer ganz anderen Perspektive zu entdecken.
Eines ist sicher, von nun an werden Sie Ihre Pénichette® mit anderen Augen betrachten.